Harry S. Truman

Harry S. Truman (* 8. Mai 1884 in Lamar, Missouri; † 26. Dezember 1972 in Kansas City, Missouri; eigentlich Harry S Truman) war ein US-amerikanischer Politiker der Demokratischen Partei und von 1945 bis 1953 der 33. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Truman vertrat zuvor den Bundesstaat Missouri im US-Senat.
Truman stammte aus sehr einfachen Verhältnissen und trat erst relativ spät in die aktive Politik ein. Zunächst als Farmer tätig, nahm er 1918/19 freiwillig am Ersten Weltkrieg teil. Nach dem Scheitern seiner geschäftlichen Aktivitäten als Mitinhaber eines Herrenausstatters Anfang der 1920er ging der Demokrat Truman auf Betreiben des lokalen Parteiführers Tom Pendergast in die lokale Politik, wo er ab 1927 Leiter der County-Verwaltung war. Auf Pendergasts Betreiben gelang ihm 1934 der Sprung in den US-Senat, dem er nach einer Wiederwahl 1940 noch bis Anfang 1945 angehörte. Durch den Vorsitz des Ausschusses für die Rüstungsproduktion während des Zweiten Weltkrieges wurde er überregional bekannt, was ihm den Weg zur demokratischen Vizepräsidentschaftskandidatur bei der Wahl 1944 an der Seite Franklin D. Roosevelts ebnete. Allerdings amtierte er nur zwischen Januar und April 1945 als Vizepräsident; nach dem Tod Roosevelts musste er selbst die Präsidentschaft übernehmen.
Während das Deutsche Reich wenige Wochen nach seinem Amtsantritt kapitulierte, wurde der Pazifikkrieg erst nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki beendet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen schon bald die politischen Spannungen mit der Sowjetunion zu, was zu einer Teilung Europas führte und den Kalten Krieg begründete. Truman begegnete dieser neuen Weltlage mit der Truman-Doktrin von 1947, die eine „Eindämmung“ des Kommunismus forderte (Containment-Politik). Ab 1948 leisteten die USA mit dem Marshallplan umfassende ökonomische Hilfen für weite Teile Europas. Währenddessen wurde die Weiterentwicklung der Nuklearwaffen vorangetrieben.
Obwohl im Vorfeld der Präsidentschaftswahl 1948 mit Trumans Niederlage gerechnet wurde, konnte er sich überraschend gegen seinen republikanischen Widersacher Thomas E. Dewey durchsetzen. Nach seiner Wiederwahl nahmen die politischen Verwerfungen mit den sozialistischen Ländern zu. Der Koreakrieg (1950–1953) wurde der erste Stellvertreterkrieg im Ost-West-Konflikt. Nach der unter US-Führung erfolgten Intervention mit UN-Mandat gelang es nicht, den verlustreichen Krieg noch während Trumans Amtszeit zu beenden. Innenpolitisch trat Truman mit seinem „Fair Deal“ für eine Fortsetzung des „New Deals“ und eine progressive Politik ein. Seine Vorhaben, die unter anderem eine Ausweitung des Sozialstaates vorsahen, wurden aber wegen des Widerstands von konservativen Kräften im Kongress nur bedingt umgesetzt. Wegweisend war jedoch sein Eintreten für die Rechte von Afroamerikanern, indem er 1948 mit dem Abbau der Rassentrennung in den Streitkräften begann. Für die Wahl 1952 verzichtete Truman auf eine weitere Kandidatur und schied im Januar 1953 aus dem Präsidentenamt aus. Danach zog er sich bis zu seinem Tod 1972 ins Privatleben zurück.

 

Harry-S.-Truman 1945
Harry S. Truman 1945
Bildquelle:
„Harry S. Truman“ von Frank Gatteri, United States Army Signal Corps – http://www.trumanlibrary.org/photographs/view.php?id=2267. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

 

Dieser Blog-Beitrag befasst sich schwerpunktmäßig mit den Teilen aus der Karriere von Harry S. Truman, die mit dem Kalten Krieg zu tun haben. Wer sich für weitere Lebensabschnitte von Harry S. Truman interessiert, kann sich im Wikipedia-Artikel  informieren.

 

Präsidentschaft von 1945-1953

Am 12. April 1945 starb der seit geraumer Zeit gesundheitlich angeschlagene Präsident Roosevelt .Gemäß der Verfassung der Vereinigten Staaten wurde Truman, nach nur 82 Tagen als Vizepräsident, umgehend im Beisein des Kabinetts als neuer Präsident vereidigt. Das Amt des Vizepräsidenten blieb für die gesamte verbleibende Amtszeit bis Januar 1949 vakant, da die gesetzliche Grundlage für die Ernennung eines neuen Vizepräsidenten damals noch fehlte. Die Reaktion in Öffentlichkeit und Ausland auf den neuen Präsidenten war sehr gespannt, da Truman weder in der US-Bevölkerung noch den internationalen Partnern und Kriegsgegnern besonders bekannt war.

Nach seinem Amtsantritt blieben die Minister Roosevelts auf Bitten des neuen Präsidenten zunächst auf ihren Posten. Allerdings war mit Ausnahme von James V. Forrestal als Marineminister (und später als Verteidigungsminister) bereits Ende des Jahres 1945 das Kabinett komplett umgebildet. Truman, der nicht zum engeren Machtzirkel um Roosevelts Kabinett gehörte, ersetzte die Ressortschefs nach und nach mit Politikern seines Vertrauens. 1947 wurde außerdem das Marineministerium in eine Unterbehörde des neu geschaffenen Verteidigungsministeriums umgewandelt; diesen Status erhielt auch das Heeresamt als Nachfolgebehörde des Kriegsministeriums. Nur der Verteidigungsminister besaß fortan noch Kabinettsrang.

Als Truman die Führung seines Landes übernahm, war der Zweite Weltkrieg auf dem europäischen Schauplatz bereits kurz vor dem Ende. Die endgültige Niederlage des Deutschen Reiches war nur noch eine Frage von wenigen Wochen. An der militärischen Strategie seines Vorgängers hielt er fest; Der Krieg sollte bis zur bedingungslosen Kapitulation des NS-Regimes fortgeführt werden. Hitlers Hoffnung auf einen Zerfall der alliierten Kriegsallianz nach Roosevelts Tod hatte sich nicht erfüllt. Am 8. Mai 1945, seinem 61. Geburtstag, verkündete Truman über das landesweite Fernsehen und Radio das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa. Am selben Tag zog er auch offiziell ins Weiße Haus ein.

Truman unterstützte die Idee der Vereinten Nationen, deren Gründungsurkunde er im Juni 1945 unterzeichnete und an deren Gründungskonferenz er im selben Monat in San Francisco teilnahm.

Im Juli 1945 reiste der neue Präsident nach Potsdam zur dortigen Konferenz mit dem sowjetischen Parteichef Josef Stalin und dem britischen Premierminister Winston Churchill, welchen Clement Attlee nach Churchills Abwahl während der Konferenz ersetzte.

Josef Stalin (2. v. l.), Harry S. Truman (2. v. r.) und Winston Churchill (rechts) während einer Konferenzpause, Juli 1945
Josef Stalin (2. v. l.), Harry S. Truman (2. v. r.) und Winston Churchill (rechts) während einer Konferenzpause, Juli 1945
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„Bundesarchiv Bild 183-29645-0001, Potsdamer Konferenz, Stalin, Truman, Churchill“ von Bundesarchiv, Bild 183-29645-0001 / CC-BY-SA 3.0. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 de über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

Am Ende der Konferenz stand das Potsdamer Abkommen, das unter anderem die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen vorsah.

Auch nach dem Ende des Kriegs in Europa dauerten auf dem pazifischen Schauplatz die Kämpfe mit dem Kaiserreich Japan (Pazifikkrieg) unvermindert an. Die USA arbeiteten seit geraumer Zeit am sogenannten Manhattan-Projekt zur Entwicklung von Atombomben. Dieses Projekt war so geheim, dass Truman erst nach seinem Amtsantritt als Präsident umfassend darüber informiert wurde. Während seines Aufenthaltes in Potsdam wurde er am 16. Juli 1945 unterrichtet, dass mit dem Trinity-Test in der Wüste New Mexicos die erste nukleare Explosion ausgelöst worden war. Dieser erfolgreiche Atombombentest warf rasch die Frage auf, ob diese neue Waffe gegen Japan eingesetzt werden sollte. Präsident Truman ordnete Anfang August die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki an. Es war bis heute der einzige Einsatz von Atomwaffen in einer kriegerischen Auseinandersetzung. Insgesamt starben durch die beiden Atombomben etwa 155.000 Menschen sofort und 90.000 bis 140.000 Menschen an den unmittelbaren Folgen. Nach einigen Schätzungen starben bis 1950 etwa 200.000 Menschen aufgrund von Krebs und anderen Langzeitschäden. Nach dem Abwurf der zweiten Bombe am 9. August kapitulierte Japan bedingungslos. Die offizielle Kapitulation Japans erfolgte am 2. September 1945. Damit war der Zweite Weltkrieg endgültig beendet.

Als Alternative für den Einsatz der Atombomben wurde in jener Zeit eine militärische Intervention auf die japanischen Hauptinseln gesehen. Truman lehnte diese jedoch ab, nachdem er zur Überzeugung gelangt war, dass ein Einsatz der Atombomben den Krieg schneller beenden und das Leben amerikanischer Soldaten schonen würde. Dieser Sachverhalt bleibt bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen. Kritiker sind der Überzeugung, Japan habe kurz vor der Kapitulation gestanden und der Einsatz der Atombomben sei überflüssig gewesen. Nach ihrer Auffassung habe Truman lediglich die neu entwickelte Waffe unter realen Bedingungen testen und die neue militärische Stärke der USA, vor allem gegenüber der Sowjetunion, demonstrieren wollen. Mit einer solchen Demonstration amerikanischer Militärmacht habe man Moskau davon abhalten wollen, die Nachkriegsordnung in Japan mitbezustimmen, indem die Kapitulation des Kaiserreichs vor einem Kriegseintritt der UdSSR vollzogen würde. Andere Historiker argumentieren, Japan sei noch lange nicht zur Kapitulation bereit gewesen, was eine US-Intervention unausweichlich gemacht habe. Damalige Schätzungen gingen, basierend auf den Erfahrungen mit Kämpfen um kleinere japanische Inseln, davon aus, dass eine solche Intervention auf den Hauptinseln auf beiden Seiten mehr Todesopfer gefordert und den Krieg um Monate oder Jahre verlängert hätte.

Innenpolitik

Die Sozialpolitik war für USA-Verhältnisse sehr fortschrittlich und ist heute undenkbar. Nun ja, es war Kalter Krieg, da wollte man, dass es den Leuten besser geht, als in den sozialistischen Ländern.
Der Lebensstandard der USA-Bürger verbesserte sich zusehends und es gab einen großen Wirtschaftsaufschwung.Im Herbst 1945 stellte Truman sein innenpolitisches Programm für die Nachkriegsjahre vor. In ihm forderte er eine, wie von Roosevelt geplante, Fortsetzung der New-Deal-Reformen und damit einen Ausbau des amerikanischen Sozialstaates. Ein zentrales Anliegen Trumans war die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung. Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, so der Präsident, sei „ein Recht und kein Privileg“. Speziell staatliche Hilfen für besonders Bedürftige und Senioren waren eine Kernforderung Trumans. An diesem Ziel hielt er bis zum Ende seiner Präsidentschaft fest, obgleich der Kongress mit den Stimmen von Republikanern und konservativen Südstaaten-Demokraten, die gemeinsam eineIm Herbst 1945 stellte Truman sein innenpolitisches Programm für die Nachkriegsjahre vor. In ihm forderte er eine, wie von Roosevelt geplante, Fortsetzung der New-Deal-Reformen und damit einen Ausbau des amerikanischen Sozialstaates. Ein zentrales Anliegen Trumans war die Einführung einer allgemeinen Krankenversicherung. Eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, so der Präsident, sei „ein Recht und kein Privileg“. Speziell staatliche Hilfen für besonders Bedürftige und Senioren waren eine Kernforderung Trumans. An diesem Ziel hielt er bis zum Ende seiner Präsidentschaft fest, obgleich der Kongress mit den Stimmen von Republikanern und konservativen Südstaaten-Demokraten, die gemeinsam eine konservative Koalition formierten, blockierten. Auch in anderen wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen stemmte sich die konservative Koalition gegen den Präsidenten, dem vorgeworfen wurde, für zu viele staatliche Eingriffe einzutreten. formierten, blockierten. Auch in anderen wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen stemmte sich die konservative Koalition gegen den Präsidenten, dem vorgeworfen wurde, für zu viele staatliche Eingriffe einzutreten.

Eine allgemeine Krankenversicherung gibt es in den USA bis heute nicht. Später versuchten die Präsidenten Clinton und Obama diese einzuführen. Doch auch sie scheiterten an den Konservativen. In den USA ist die neoliberale Ideologie vorherrschend, dass es Privatsache ist für den Krankheitsfall vorzusorgen, bzw. eine private Versicherung abzuschließen. Wer sich das nicht leisten kann, gilt als Versager, ist gescheitert und selbst schuld.

Trotz der allgemein positiven wirtschaftlichen Lage sah sich der Präsident in den Nachkriegsjahren mit einer nie da gewesenen Zahl an Streiks konfrontiert, die zunehmend seiner Popularität schadeten. Besonders die rasante Inflation führte zu Rufen nach höheren Löhnen. Auch bessere Arbeitsbedingungen, wie etwa in der Stahlindustrie, wurden gefordert. So kam es im Januar 1946 zu einem Streik von 800.000 Beschäftigten in der Stahlindustrie. Nach dessen Ende folgte im Frühjahr 1946 ein Streik der Kohlearbeiter, woraufhin es landesweit zu Versorgungsengpässen kam. Die Mehrheit der US-Bürger reagierte verärgert auf diese Situation und forderte eine Intervention der Regierung. Truman sah in den Streiks eine Gefährdung des Allgemeinwohls und sah sich daher zu Gegenmaßnahmen gezwungen. Er forderte eine Zwangsrekrutierung der Streikenden in die Streitkräfte. Sein Vorhaben passierte das Repräsentantenhaus, scheiterte aber am Widerstand des Senats. Sein Vorschlag rief scharfe Kritik bei den Gewerkschaften hervor. Die oppositionellen Republikaner hingegen warfen dem Präsidenten vor, nicht entschieden genug gegen die Streiks vorzugehen.

In diesem politischen Klima, das Trumans Popularität in der Bevölkerung erheblich schadete, gelang es den Republikanern bei den Kongresswahlen im November 1946 erstmals seit 16 Jahren wieder eine Mehrheit in beiden Kammern der Legislative zu erringen. Obwohl der Präsident nach Konstituierung des neuen Kongresses im Januar 1947 mit den republikanischen Führern in außenpolitischen Fragen eng kooperierte, kam es in innenpolitischen Fragen zu erbitterten Auseinandersetzungen. Truman
sah sich als Verteidiger von Roosevelts Erbe, das er gegen einen republikanischen Kongress zu verteidigen habe, der Sozialreformen revidieren wolle und eine Klientelpolitik zugunsten der oberen Einkommen und Großkonzernen betrieb. Die Republikaner verstanden ihren Wahlsieg als Mandat der Bevölkerung, einen als zu überhand nehmenden Sozialstaat sowie wirtschaftsschädliche Regulierungen drastisch zurückzufahren. Auch der in den Jahren seit der Great Depression gewonnene Einfluss der Gewerkschaften war vielen Republikanern ungelegen, da er in ihren Augen dem Wirtschaftswachstum schadete. So verabschiedete der Kongress im Sommer 1947 das sogenannte Taft-Hartley-Gesetz, mit dem er Einfluss der Arbeitnehmervereinigungen stark eingeschränkt und ausufernde Streiks eingedämmt werden sollten. Präsident Truman legte sein Veto gegen die Vorlage ein. Allerdings gelang es den Republikanern mithilfe der konservativen Demokraten aus dem Süden den Einspruch des Präsidenten mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit zu überstimmen. Trumans Veto verbesserte sein Ansehen bei den Gewerkschaften wieder, die sich 1948 größtenteils für eine Wiederwahl des Präsidenten aussprachen. Zwei weitere Vetos Trumans gegen die von den Republikanern angestrebten Steuersenkungen konnten nicht zurückgewiesen werden.

Heute verdienen viele USA-Bürger/innen nicht mal genug, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Wie auch in Europa, gibt es in den USA heutzutage nur noch wenige Fabrikarbeiter/innen, da die Produktion meist im Ausland erfolgt. Da es in den USA keine ergänzenden Sozialleistungen gibt, müssen die Menschen dort in zwei bis drei Jobs arbeiten. Da ihnen seit Jahr und Tag die neoliberale Ideologie eingetrichtert wurde und wird, nehmen sie diese Zustände als gegeben hin. Wie sollen sie bei zwei bis drei Jobs Zeit finden sich zu bilden und zu organisieren? Unmöglich.

Präsident Truman trat entschieden gegen die Rassendiskriminierung vor. Zu den wegweisendsten innenpolitischen Entscheidungen Trumans zählt seine Executive Order vom 26. Juli 1948 zur Aufhebung der Rassentrennung in den Streitkräften der Vereinigten Staaten.Für diese Haltung wurde er vor allem vom konservativen Parteiflügel aus dem Süden vehement kritisiert. Seine Forderung nach tatsächlicher Gleichberechtigung von Farbigen waren mitverantwortlich für die Abspaltung des Parteiflügels zur Wahl 1948 und leitete eine langsame Abkehr des Südens von der Demokratischen Partei, die dort seit ihrem Bestehen ihre Hochburgen hatte, ein. Die Zuwendung der Südstaaten zu den Republikanern wurde durch die Politik der demokratischen Präsidenten John F. Kennedy und Lyndon B. Johnson endgültig besiegelt, die sich ebenfalls für die Gleichberechtigung von Schwarzen engagierten und hier, wie auch Truman, im Gegensatz zu den meisten Politikern aus dem Süden eine Zuständigkeit der Bundesregierung sahen. In vielen Bundesstaaten des Nordens und des Westens vollzog sich hingegen eine umgekehrte Entwicklung. Von Truman geforderte gesetzliche Vorstöße in diesem Bereich erwiesen sich jedoch angesichts der ablehnenden Haltung südstaatlicher Politiker als schwierig. Dennoch wird Trumans Politik als Beginn für die Schaffung von gleichen Lebensbedingungen der Farbigen in den USA gesehen. Viele seiner politischen Bestrebungen in diesem Bereich wurden in den 1960er-Jahren unter Präsident Lyndon B. Johnson umgesetzt; darunter auch die zivile Abschaffung der Rassentrennung.

Beginn des Kalten Krieges und Marschallplan

Bereits während der Potsdamer Konferenz traten mehr und mehr politische Spannungen zwischen der Sowjetunion und den Westmächten (besonders den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich) auf. Diese fußten insbesondere auf sehr verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Systemen.Das Bekanntwerden massiver Kundschaftertätigkeiten der Sowjetunion in Großbritannien, den USA und Kanada durch Dokumente des übergelaufenen Kryptographen Igor Gouzenko bewirkte im Jahr 1945 zusätzlich eine deutlich konfliktfreudigere Haltung des Westens sowie der US-Regierung unter Truman.

Die politischen Spannungen zwischen den beiden neuen Weltmächten USA und UdSSR nahmen in den folgenden Jahren massiv zu. Das gegenseitige Misstrauen wuchs, als mit der Irankrise 1946 und im Hinblick auf die politische Entwicklung der Türkei weitere Konfliktherde hinzukamen. Die Drohung Präsident Trumans mit ernsthaften Konsequenzen, bis hin zum Einsatz von Atomwaffen, ließ Stalin einlenken. (siehe Blog-Beitrag zur Irankrise)

Angesichts der gespannten weltpolitischen Lage verkündete Truman am 12. März 1947 vor dem Kongress seine als Truman-Doktrin bekannt gewordene Außenpolitik, die den Kalten Krieg von westlicher Seite her begründete. Truman setzte sich auch dafür ein, dass die Mittel für den Marshallplan mit breiter Mehrheit im Kongress bewilligt wurden. Am 3. April 1948 wurde schließlich das Marshallplan-Gesetz von Truman unterzeichnet. Dieses Programm sah umfassende Wiederaufbauhilfe der USA in zahlreichen europäischen Ländern in Form von Krediten und Warenlieferungen vor. Ziel war einerseits die wirtschaftliche und soziale Regeneration dieser Staaten sowie andererseits die Vorbeugung gegenüber einem weiteren Ausbreiten des Kommunismus in Europa. In der amerikanischen Regierung war man zu der Auffassung gelangt, der Kommunismus könne sich im europäischen Raum ausbreiten, falls die aus den Zerstörungen des Krieges resultierenden Hungersnöte und wirtschaftlichen Probleme nicht beseitigt würden. Gleichzeitig würde durch den wirtschaftlichen Aufbau in Europa den USA ein neuer Handelspartner entstehen und somit auch die US-Wirtschaft fördern. Das Wiederaufbauprogramm wird in historischem Kontext heute als Erfolg gewertet, da zahlreiche westeuropäische Länder, insbesondere die BRD, davon profitierten.

Angesichts der gespannten weltpolitischen Lage verkündete Truman am 12. März 1947 vor dem Kongress seine als Truman-Doktrin bekannt gewordene Außenpolitik, die den Kalten Krieg von westlicher Seite her begründete. Truman setzte sich auch dafür ein, dass die Mittel für den Marshallplan mit breiter Mehrheit im Kongress bewilligt wurden. Am 3. April 1948 wurde schließlich das Marshallplan-Gesetz von Truman unterzeichnet. Dieses Programm sah umfassende Wiederaufbauhilfe der USA in zahlreichen europäischen Ländern in Form von Krediten und Warenlieferungen vor. Ziel war einerseits die wirtschaftliche und soziale Regeneration dieser Staaten sowie andererseits die Vorbeugung gegenüber einem weiteren Ausbreiten des Kommunismus in Europa. In der amerikanischen Regierung war man zu der Auffassung gelangt, der Kommunismus könne sich im europäischen Raum ausbreiten, falls die aus den Zerstörungen des Krieges resultierenden Hungersnöte und wirtschaftlichen Probleme nicht beseitigt würden. Gleichzeitig würde durch den wirtschaftlichen Aufbau in Europa den USA ein neuer Handelspartner entstehen und somit auch die US-Wirtschaft fördern. Das Wiederaufbauprogramm wird in historischem Kontext heute als Erfolg gewertet, da zahlreiche westeuropäische Länder, insbesondere die BRD, davon profitierten.

Anerkennung Israels

Truman stand den Bestrebungen, im Nahen Osten mit Israel einen jüdischen Staat zu errichten, positiv gegenüber. Schon als Senator trat er als Befürworter des Zionismus auf. Obwohl die Schaffung eines jüdischen Staates auch in der amerikanischen Bevölkerung populär war, gab es innerhalb des Kabinetts auch Bedenken. So warnte Verteidigungsminister James V. Forrestal den Präsidenten, die Anerkennung eines solchen Staates könne die Beziehung zu Saudi-Arabien belasten, die jedoch aufgrund der Abhängigkeit vom Öl von elementarer Bedeutung für die USA seien. Truman wies dies jedoch zurück und erklärte, er werde seine Entscheidungen nicht nach Öl sondern nach Recht fällen. Für den Präsidenten war die Anerkennung und Unterstützung Israels, in den viele Überlebende des Holocaust flüchten konnten, angesichts der jüdischen Verfolgung durch den Faschismus wenige Jahre zuvor vor allem eine moralische Angelegenheit.

Von Truman unterzeichnete Presseerklärung zur Anerkennung Israels (14. Mai 1948)
Von Truman unterzeichnete Presseerklärung zur Anerkennung Israels (14. Mai 1948)
Bildquelle:
„Press Release Announcing United States De Facto Recognition of the State of Israel – NARA – 200612“ von Unbekannt oder nicht angegeben – U.S. National Archives and Records Administration. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

 

Als Israel sich am 14. Mai 1948 für unabhängig erklärte, erkannte Truman die Souveränität des Landes noch am selben Tag an. Auch die Sowjetunion vollzog dies wenige Tage später. Trumans Entscheidung zur Anerkennung des neuen jüdischen Staates war Ausgangspunkt für die bis heute engen politischen Beziehungen der Vereinigten Staaten und Israel. Ein neuer Konfliktherd ist geschaffen worden.

Zweite Amtszeit

Nach seinem Wahlsieg vom November 1948 legte Truman den Amtseid für eine volle Amtsperiode im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 20. Januar 1949 vor dem Kapitol ab. Bei diesen Feierlichkeiten wurde auch Alben W. Barkley als Vizepräsident vereidigt. Es war die erste präsidiale Vereidigungszeremonie in der amerikanischen Geschichte, die vom Fernsehen übertragen wurde.

„Fair Deal“

Für Trumans innenpolitisches Programm, das er zur Wahl von 1948 vorstellte, wurde in Anlehnung an Roosevelts „New Deal“ der Begriff „Fair Deal“ geprägt. Obwohl auch seine Demokraten im Zuge der Wahlen dieses Jahres wieder eine Mehrheit im Kongress erreichten, wurden aufgrund des Widerstandes der konservativen Koalition nur wenige seiner Vorschläge tatsächlich umgesetzt. Der Präsident hielt an seiner Forderung nach einer allgemeinen Krankenversicherung in Form des heutigen Medicare und Medicaid(eine Mindestsicherung z.b. für Senioren, die aber nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“ ist) fest, was der Kongress jedoch mit den Stimmen der Konservativen Koalition ablehnte. Diese Vorhaben wurden erst in den 1960er-Jahren unter Lyndon B. Johnson realisiert. Auch eine von Truman angestrebte Rücknahme des Taft-Hartley-Gesetze kam wegen der Blockadehaltung der konservativen Koalition nicht zustande. Realisiert wurde hingegen der „Housing Act of 1949“ zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus. Im Zuge des Programms beteiligte sich der Bund am Bau von rund 800.000 Wohnungen.

Wettrüsten

Nach dem Atombombeneinsatz in Japan trieb die US-Regierung die Weiterentwicklungen von Nuklearwaffen rasch voran. Im Anbetracht der sich verschlechternden Beziehungen mit der UdSSR wurde eine Aufrüstung, bei Atomwaffen im Besonderen, als elementares Interesse der USA definiert. Vor allem setzte man mit der nuklearen Bewaffnung aber auf Abschreckung, um so einen Atomkrieg verhindern zu können. Die systematische Aufrüstung führte zu einem Rüstungswettlauf mit der Sowjetunion (später auch mit China), die im Wesentlichen erst mit Ende des Kalten Krieges um das Jahr 1989 ein Ende fand.

McCarthy-Ära und „unamerikanische Umtriebe“

Noch in Trumans Ära, besonders seiner zweiten Amtsperiode, hatte mit den Aktivitäten des House Un-American Activities Committee (HUAC) des Repräsentantenhauses und mit dem Untersuchungsausschuss des Senators Joseph McCarthy die sogenannte McCarthy-Ära begonnen, die Jagd auf tatsächliche und vermeintliche Kommunisten in den USA. Die damit verbundenen Auswüchse, die sich zu einer wahren Hysterie ausgewachsen hatten, veranlassten den Präsidenten später zu der scharfen Grundsatzkritik:
“I’ve said many a time that I think the Un-American Activities Committee in the House of Representatives was the most un-American thing in America!”
„Ich habe wiederholt gesagt, dass ich der Meinung bin, das Komitee für unamerikanische Umtriebe im Repräsentantenhaus war die un-amerikanischste Angelegenheit in Amerika!“

Koreakrieg

Korea war nach dem Zweiten Weltkrieg auf Höhe des 38. Breitengrades in Nord und Süd geteilt worden. Während im Norden ein von der Sowjetunion gestütztes kommunistisches Regime etabliert wurde, entstand im Süden eine antikommunistische Regierung mit Unterstützung der USA. Im Juni 1950 kam es auf Betreiben des nordkoreanischen Machthabers Kim Il-sung zu einer Invasion des Nordens in den Süden mit dem Ziel der Wiedervereinigung Koreas unter kommunistischer Führung. Die UdSSR unter Stalin billigte dieses Vorgehen und lieferte Kriegsausrüstung an Nordkorea (russische Soldaten wurden aber nicht entsandt). Mit einem UN-Mandat schickten die USA und einige weitere westliche Staaten Truppen unter dem Kommando von General Douglas MacArthur auf die koreanische Halbinsel zur Abwehr der Invasion. Die US-Kriegsführung erwies sich zunächst als erfolgreich, indem die nordkoreanischen Einheiten immer weiter zurückgedrängt wurden. Truman autorisierte auf General MacArthurs Bestreben den weiteren Vormarsch der US-Truppen sowie deren Verbündeter bis an die Grenze zur Volksrepublik China. MacArthur hatte eine Kriegsbeteiligung Chinas, das im Jahr zuvor unter kommunistische Führung geriet, als sehr unwahrscheinlich bezeichnet. Als sich dies jedoch Ende des Jahres als unwahr erwies und chinesische Streitkräfte in den Konflikt eingriffen, wurde MacArthur von Truman entlassen. Da MacArthur in der US-Bevölkerung und unter vielen amerikanischen Politikern ein hohes Ansehen genoss, führte die Entscheidung des Präsidenten zu kontroversen Diskussionen.

Am 16. Dezember 1950 unterzeichnet Präsident Truman nach dem Einmarsch nordkoreanischer Truppen in Südkorea eine Proklamation zum nationalen Notstand.
Am 16. Dezember 1950 unterzeichnet Präsident Truman nach dem Einmarsch nordkoreanischer Truppen in Südkorea eine Proklamation zum nationalen Notstand.
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„Truman initiating Korean involvement“ von Unbekannt – DefenseImagery.mil, VIRIN HD-SN-99-03031This media is available in the holdings of the National Archives and Records Administration, cataloged under the ARC Identifier (National Archives Identifier) 541951.Diese Markierung zeigt nicht den Urheberrechts-Status des anhängenden Werks an. Es ist in jedem Falle zusätzlich eine normale Lizenz-Vorlage erforderlich. Siehe Commons:Lizenzen für weitere Informationen.English | Español | Français | Italiano | Македонски | മലയാളം | Nederlands | Polski | Português | Русский | Slovenščina | Türkçe | Tiếng Việt | 中文(简体) | 中文(繁體) | +/−. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons -Bild ist entsprechend verlinkt

Bedingt durch die chinesische Beteiligung an dem Konflikt dauerte dieser immer länger an und entwickelte sich angesichts der schwierigen militärischen Lage zu einer Farce. Der Frontverlauf stabilisierte sich entlang der vormaligen Grenze am 38. Breitengrad. Vorschläge der Militärs, wie sie bereits Douglas MacArthur gemacht hatte, zum Einsatz von Atomwaffen lehnte Truman angesichts der unkalkulierbaren Folgen strikt ab. Da auch seit 1949 die UdSSR über Atomwaffen verfügte, erschien Truman das Risiko eines sich global ausweitenden Konflikts in Form eines Atomkrieges zu groß. Diplomatische Anläufe zur Beendigung des Krieges blieben lange Zeit erfolglos, sodass sich die Kämpfe bis über Trumans Amtszeit hinaus hinzogen. Erst nach dem Ende seiner Präsidentschaft wurde 1953 ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, jedoch kein Friedensvertrag, womit der Konflikt formal bis zum heutigen Tage andauert. (siehe Beitrag zum Koreakrieg)

Wahl 1952 und Ende der Amtszeit

Truman hätte ebenso wie sein Vorgänger Franklin D. Roosevelt für eine weitere Amtszeit kandidieren und damit im Falle eines Wahlsieges eine nahezu zwölfjährige Präsidentschaft ausüben können. 1951 wurde zwar durch den 22. Verfassungszusatz die maximal mögliche Präsidentschaft auf zehn Jahre limitiert (zwei Jahre Übernahme als Vizepräsident und acht Jahre als gewählter Präsident), jedoch galt diese Regelung noch nicht für den amtierenden Präsidenten. Anfang des Jahres 1952 wurde es daher in US-Medien als möglich angesehen, dass der Amtsinhaber erneut kandidiert. Truman stand bei der ersten Primary zur Präsidentschaftswahl 1952 in New Hampshire noch auf dem Wahlzettel, verlor aber gegen Estes Kefauver. Am 29. März 1952 gab er eine Erklärung ab, in der er verkündete, keine weitere Amtszeit anzustreben. In seinen Memoiren schrieb Truman später, er habe sich schon nach seiner Wiederwahl 1948 entschlossen, 1952 nicht mehr anzutreten. Im Wahlkampf unterstützte er danach den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Adlai Ewing Stevenson, nachdem sein Wunschkandidat Fred M. Vinson, der Oberste Bundesrichter und ehemalige Finanzminister, eine Kandidatur ablehnte. Bei der Wahl im November 1952 unterlag Stevenson aber Dwight D. Eisenhower, der für die Republikaner antrat. Eisenhower löste Truman am 20. Januar 1953 als Präsident ab.

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