Containment-Politik

Bereits in der Endphase des Zeiten Weltkrieges kam es zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion zu Spannungen betreffs der Entwicklung der europäischen Nachkriegsordnung.

Die Containment-Politik oder Eindämmungspolitik (englisch containment policy) wurde seit 1947 von den USA gegenüber der UdSSR verfolgt und charakterisiert das Auseinanderbrechen der Anti-Hitler-Koalition. Ziel dieser Politik war die Ausbreitung des Sozialismus zu meiden und die sozialistischen Länder zu schwächen.

Wichtiger Bestandteil der Containment-Politik war der Marshallplan um die Westeuropäischen Länder zu stärken. Gleichzeitig wurde mit dem Marshallplan die nachhaltige Zusammenarbeit der westeuropäischen Länder verfolgt.

Auch das Inkrafttreten des Nordatlantikpaktes, also die Gründung der NATO ist als Bestandteil der Containment-Politik zu sehen.

Unter Berufung auf die Truman-Doktrin unterstützten die USA die Royalisten im Griechischen Bürgerkrieg, Südkorea im Koreakrieg und Frankreich im Indochinakrieg.

Die Containment-Politik wurde nicht nur in Verbindung mit Europa praktiziert. Doch außerhalb Europas, in den sogenannten Entwicklungsländern, gab es nicht die Verbindung mit dem enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Wohlstand in Europa gedeiht auf Kosten der sogenannten Entwicklungsländer.

In China hatte die Containment-Politik auch keinen Erfolg. Die Militärdiktatur Chiang Kai-sheks konnte sich auch mit Hilfe der USA nicht an der Macht halten.

Auch aus lateinamerikanischen Ländern kennen wir, dass die USA Diktaturen unterstützen, wenn sie glauben, dass da eine „kommunistische Gefahr“ bestünde, die sie eindämmen müssten.

Die Containment-Politik der Ära Truman fand ihre Fortsetzung (und Radikalisierung) in der Ära Eisenhower und der nach diesem benannten Eisenhower-Doktrin. Das eher defensive Prinzip des Containments wurde dabei zu Gunsten der aggressiveren Rollback-Politik modifiziert. Die 1950er Jahre waren ein Höhepunkt des Kalten Krieges. Containment wurde als zu milde angesehen. Tatsächlich gab es in der Ära Eisenhower eine Mischung zwischen Rollback und Containment.

Siehe auch Wikipedia

Der Wikipedia-Beitrag geht von Expansionsbestreben der Sowjetunion aus. Die USA, selbst imperialistisch, behauptet von sich „antiimperialistisch“ zu sein und lastet dies der Sowjetunion an. Der damalige Sieg des Sozialismus in den osteuropäischen Ländern wird als installiert von der Sowjetunion beschrieben. Die Sowjetunion hatte ungeheuer unter dem II. Weltkrieg gelitten. Es musste gigantische Aufbauarbeit geleistet werden. Wo sollte die Sowjetunion Kraft und Potenzial zur Expansion hernehmen? Expansion war niemals Politik der Sowjetunion.

Truman-Doktrin

Am 12. März 1947 verkündete der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman vor dem US-Kongress die sogenannte Truman-Doktrin. Nach dieser Doktrin sollte es zum außenpolitischen Grundsatz der USA werden „freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen“. Unmittelbares Ziel des Präsidenten war es, Zustimmung zu erhalten für eine Militär- und Wirtschaftshilfe zugunsten der Türkei sowie antikommunistischer Kräfte im Griechischen Bürgerkrieg. Die Truman-Doktrin bedeutete das Ende der amerikanischen Kriegskoalition mit der Sowjetunion und markiert den Beginn des Kalten Krieges.

Harry S. Truman (1945)

Harry S. Truman (1945)

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„Harry S. Truman“ von Frank Gatteri, United States Army Signal Corps –  Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons –

Den Anlass boten die Vorgänge im Iran. Beginnend im August 1941 hatten die Truppen der Kriegskoalition den neutralen Iran gemeinsam besetzt. Damit war ein Korridor für westliche Waffenlieferungen an die Sowjetunion geschaffen worden, die sich im Abwehrkampf gegen den Vernichtungskrieg durch die Nazis befand. Nach dem Krieg war diese gemeinsame Zielsetzung entfallen und es entwickelte sich zwischen USA und Sowjetunion eine macht- und interessenpolitische Konfrontation. Stalin weigerte sich, dem auf der Konferenz von Teheran 1943 gemeinsam gefassten Beschluss Folge zu leisten, mit Kriegsende auch die sowjetischen Truppen aus dem Iran abzuziehen. Der neu geschaffene Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte als erste politische Krise die Irankrise zu bewältigen, Stalin zog schließlich im Mai 1946 seine Truppen ab. Bereits im Oktober 1941 hatte Stalin die kommunistische Tudeh-Partei(Kommunistische Partei des Iran) ins Leben gerufen und die aserbaidschanische und die kurdische Autonomiebewegung unterstützt. Die USA hatten zudem den Wettbewerb um die Konzessionen für die Förderung der iranischen Ölvorkommen gewonnen, während die Sowjetunion eine iranisch-russische Ölgesellschaft mit russischer Mehrheitsbeteiligung forderte. Dass schließlich autonome sowjetfreundliche Satelliten-Republiken ausgerufen wurden, provozierte die Vereinigten Staaten zu einer atomaren Drohung.

Speziell waren in der damaligen Situation die Länder Türkei, Griechenland und Iran, aber im Rückblick auch Deutschland und Österreich gemeint. Griechenland und der Türkei wurde damit angeboten, sich mit amerikanischer Hilfe dem Einfluss durch die Sowjetunion zu widersetzen. Die Türkei stand seit 1945 unter dem Druck der UdSSR, die unter anderem territoriale Forderungen stellte. In Griechenland tobte seit 1946 ein erneuter Bürgerkrieg, und das Vereinigte Königreich sah sich wirtschaftlich nicht mehr allein in der Lage, die konservative griechische Regierung gegen die aus dem antifaschistischen Widerstand hervorgegangene und kommunistisch dominierte Rebellenarmee zu unterstützen. So wurde ein eventueller Weg zum Sozialismus im Keim erstickt.

Die Truman-Doktrin, in der deutlich die Rede von zwei unterschiedlichen Lebensformen war, nämlich einer durch „Freiheit“ und einer durch „Totalitarismus“ charakterisierten, erhob einen universellen Anspruch. Sie stand damit am Anfang einer amerikanischen „Eindämmungspolitik“ (containment policy) gegenüber der UdSSR und bildete damit den Beginn des Kalten Krieges. Das waren wichtige Propaganda-Begriffe des Kalten Krieges, die uns bis heute begleiten.

Auch das US-amerikanische Engagement im Koreakrieg und der Marshallplan wurden mit den Argumenten der Truman-Doktrin begründet. Durch die Truman-Doktrin wurde der außenpolitische Aspekt der Monroe-Doktrin endgültig abgelöst. Sie bildet auch die Rechtfertigung(?!) für die Intervention der USA in innere Konflikte anderer Nationen, etwa im Griechischen Bürgerkrieg, im Koreakrieg oder in Vietnam. Die „Eindämmung“ des „kommunistischen Machtbereichs“ zugunsten der „freien Welt“ weist den USA faktisch die Rolle einer globalen Ordnungsmacht(Weltgendarm) zu – im Gegensatz zur in der Zwischenkriegszeit herrschenden Politik des Isolationismus.

Dieser Anspruch der USA als globale Ordnungsmacht (Weltgendarm) spielt heute noch eine entscheidende Rolle. Heute wird dies mit „Krieg gegen Terror“ begründet.

Einzelne Textpassagen, Ausführliches und der Auszug aus der Rede von Harry S. Truman vom 12. März 1947 vor beiden Häusern des Kongresses, siehe Wikipedia