Theodor Blank wurde am 19. September 1905 in Elz geboren und ist am 14. Mai 1972 in Bonn gestorben.
Nach ihm war das Amt Blank, die Vorläuferinstitution des Verteidigungsministeriums der BRD, benannt.

Bildquelle: Von Bundeswehr-Fotos Wir.Dienen.Deutschland. – Verteidigungsminister Theodor Blank, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16048551
Von 1955 bis 1956 war Theodor Blank der erste Verteidigungsminister der BRD. Von 1977 bis 1965 war er Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung.
Theodor Blank absolvierte nach dem Volksschulabschluss 1919 bis 1923 eine Lehre zum Modellschreiner und einen Lehrgang für Metallarbeiter. Bis 1929 war er als Arbeiter in einer Steinfabrik beschäftigt. Von 1929 bis 1933 war er Gewerkschaftssekretär beim Zentralverband christlicher Fabrik- und Transportarbeiter. 1930 erwarb er an der Abendschule die Oberschulreife.
Nach dem Verbot der christlichen Gewerkschaften durch die Faschisten war Blank in den Jahren 1934 und 1935 arbeitslos. Durch die Faschisten bedrängt, fand er im Bischöflichen Konvikt in Braunsberg Sicherheit. Dort bereitete er sich auf seine Abiturprüfung vor, die er 1936 als Externer am Carl-Humann-Gymnasium in Essen ablegte. Im Anschluss nahm er ein Studium der Mathematik und Physik an der Universität Münster auf, das er aber aus finanziellen Gründen abbrechen musste. Danach arbeitete er rund ein Jahr als Konstrukteur in den Junker Flugzeug- und Motorenwerken in Dessau und begann ein Studium der Ingenieurwissenschaften an der Technischen Hochschule Hannover. Von 1938 bis 1939 war er als Konstrukteur bei einer Grubenfirma in Dortmund tätig. 1939 heiratete er die Dortmunderin Paula Baumgart. Von 1939 bis 1945 nahm er als Soldat bei der Panzerjägertruppe am II. Weltkrieg teil, in dem er ebenfalls als Konstrukteur tätig war. Zuletzt hatte er den Rang eines Oberleutnants der Reserve inne. Sein Studium in Hannover musste er jedoch nach seiner Einberufung zur Wehrmacht aufgeben.
Nach Kriegsende gehörte Theodor Blank zu den Mitbegründern des Deutschen Gewerkschaftsbundes(DGB). Von 1945 bis 1950 gehörte der dem Vorstand der IG Bergbau – ab 1948 als dritter Vorsitzender- an. Er gründete den Dortmunder Verband der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft.
Unmittelbar nach dem II. Weltkrieg wurde Blank am 14. Dezember 1945 in die Dortmunder Stadtvertretung berufen. Im Oktober 1946 wurde er Mitglied der Ernannten Landtags Nordrhein-Westfalens. Von 1947 bis 1949 gehörte er außerdem dem Wirtschaftsrat der Bizone an. Dort war er einer der entschiedenen Verfechter einer „sozialen Marktwirtschaft“(abgemilderter Kapitalismus) nach dem Modell des Ahlener Programms. Dies war ein Programm der CDU, woran sie sich nicht mehr erinnern will.
1945 gehörte Blank zu den Mitbegründern der Christlich Demokratischen Union Deutschlands(CDU) in Westfalen. Von 1958 bis 1969 war er Mitglied im Bundesvorstand der CDU. Von 1958 bis 1966 war er außerdem stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender und damit Mitglied im Präsidium der CDU.
Von 1949 bis zum 21. April 1972 war Blank Mitglied des Bundestages.
1952 gehörte Blank zu einer Gruppe von 34 Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion, die einen Gesetzentwurf zur Einführung des relativen Mehrheitswahlrechts in den Bundestag einbrachten und damit auch die Stabilität der Koalition gefährdeten.
Von 1965 bis 1969 fungierte er als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, nachdem er schon 1956/57 dem Fraktionsvorstand als Beisitzer angehört hatte. 1957 erarbeitete er den Gesetzentwurf der Unionsfraktion zur Privatisierung des Volkswagenwerks. Siehe auf Wikipedia VW-Gesetz
Theodor Blank ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Borken – Bocholt – Ahaus beziehungsweise Ahaus-Bocholt in den Bundestag eingezogen.
Theodor Blank wurde am 26. Oktober 1950 zum Beauftragten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen ernannt.
Als Sonderbeauftragter des Kanzlers richtete Theodor Blank ab 1950 das Amt Blank(auch Dienststelle Blank genannt)ein, die sich ausschließlich mit der Wiederbewaffnung der BRD beschäftigte. Dies war in der Öffentlichkeit sehr umstritten. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnte nach dem Elend des II. Weltkrieges die Wiederbewaffnung ab.
Als Leiter des Amtes Blank war er 1951 auch Chef der bundesdeutschen Delegation beim „Interimsausschuss für die Organisation der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft“.
Im Zuge der Kritik an der Wiederbewaffnung war Blank auch persönlichen Angriffen ausgesetzt. Ein spektakulärer Zwischenfall ereignete sich am 24. November 1954 in Augsburg. Bei einer CSU-Wahlveranstaltung in der Rosenaustadion-Gaststätte konnte er nach der Begrüßung „Meine Damen und Herren“ 25 Minuten lang kein Wort sagen. Über 700 Protestierer im völlig überfüllten Lokal brüllten den Redner nieder. Als ihn die Polizei hinausbegleitete, wurde Blank „von einem Glassplitter, der von einem aus der Menge geschleuderten Weinglas stammte, an der rechten Wange verletzt und außerdem von einer Krücke ins Kreuz getroffen, die ein Kriegsversehrter schwang“. Diese Wut ist verständlich, da die Wiederbewaffnung von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wurde. Heute wäre ein Angriff auf eine prominente Persönlichkeit aus der Politik nicht möglich.
Am 07. Juni 1955 wurde Theodor Blank zum ersten Verteidigungsminister der BRD ernannt. Von diesem Amt trat er am 16. Oktober 1956 im Rahmen der ersten großen Kabinettsreform der Regierung Adenauer zurück. In Blanks Amtszeit fiel die Aufgabe der Materialbeschaffung für die neugegründete Bundeswehr.

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Blanks Nachfolger als Verteidigungsminister der BRD wurde Franz-Josef Strauß.
Nach der Bundestagswahl 1957 wurde Blank zum Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung ernannt.
Nach der Bundestagswahl 1965 schied er am 26. Oktober 1965 aus der Bundesregierung aus.
Sein Bruder Joseph Blank war von 1954 bis 1958 Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. Sein Sohn ist Theodor Blank Junior. Sein Neffe Joseph-Theodor Blank gehörte dem Bundestag der BRD von 1983 bis 2002 an.
Entnommen aus Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel