Koreakrieg 1950-1953

Ab 1894 war das Kaiserreich Korea unter die Vorherrschaft Japans geraten und 1910 von Japan annektiert worden. Nach der Kapitulation Japans 1945 wurde Korea nicht befreit, sondern unter den Siegermächten in zwei Besatzungszonen geteilt. Dahinter stand vor allem Großbritannien, das befürchtete, im Falle einer koreanischen Unabhängigkeit könnten auch die zeitweilig japanisch besetzten britischen Kolonien ähnliche Forderungen stellen.

 

Übersicht entnommen aus Wikipedia.

Das Gebiet nördlich des 38. Breitengrades wurde von der Sowjetunion und das südliche Gebiet von den Vereinigten Staaten von Amerika besetzt. Die Alliierten hatten auf der Konferenz von Jalta beschlossen, dass Korea irgendwann ein vereinigtes, unabhängiges Land unter einer gewählten Regierung werden solle, legten jedoch keine Details fest. Nachdem der Kalte Krieg begonnen hatte, wollten beide Seiten diesen Beschluss endgültig nicht mehr ausführen. Der 38. Breitengrad wurde zur Demarkationslinie.

Die UNO, die zu diesem Zeitpunkt den USA nahestand, übernahm am 14. November 1947 das Mandat für die Wiedervereinigung. Die USA führten am 10. Mai 1948 unter Aufsicht der UNO Wahlen durch, aber mangels Kooperation der Sowjetunion nur im Süden. Aus diesen ging der aus dem Exil in den USA zurückgekehrte Rhee Syng-man als Sieger hervor. Rhee Syng-man stammte aus der von den Japanern 1910 abgesetzten Joseon-Dynastie Koreas und war ein früher Vertreter des nationalistischen Widerstands gegen die Japaner. Von manchen Beobachtern wurde die Wahl als unfair oder gefälscht bezeichnet. Rhee Syng-man übernahm die Regierungsgeschäfte von den USA am 13. August 1948 und rief am 15. August die Republik Korea aus. Als Reaktion proklamierte der von den Sowjets geförderte Kim Il-sung am 9. September die Demokratische Volksrepublik Korea. Kim Il-sung galt nach westlichen Maßstäben als Diktator. Aber auch der proamerikanische und antikommunistische Rhee Syng-man zeigte eindeutig autokratische Tendenzen.

Die USA sahen die sozialistischen Staaten dieser Zeit als einen von der Sowjetunion geführten Block und nahmen an, dass Nordkorea als deren Spielfigur den Krieg suchte. Dies war auch der entscheidende Grund für das große amerikanische Engagement. Heute wird auf Grundlage der geöffneten Archive Russlands hingegen vor allem Kim Il-sung als die treibende Kraft gesehen, der den zögerlichen Josef Stalin überzeugte, das Risiko einzugehen – und Stalin auch gegen Mao ausspielte. Sowohl die Demokratische Volksrepublik Korea als auch die Republik Korea sahen sich als Vertretung des ganzen Landes und wollten es unter dem jeweils eigenen System vereinigen. Beide Seiten gingen unbarmherzig gegen Widerstand vor und suchten die Eskalation, wodurch es bereits vor dem Krieg immer öfter zu Scharmützeln an der Demarkationslinie kam.

Anfang 1949 versuchte Kim Il-sung, Stalin zu überzeugen, dass die Zeit für eine konventionelle Invasion des Südens gekommen sei. Stalin lehnte jedoch ab, da die nordkoreanischen Truppen noch recht schlecht ausgebildet waren und er die Einmischung der USA fürchtete. Im Laufe des Jahres wurde die nordkoreanische Armee zu einer offensiven Organisation nach dem Vorbild der Sowjetarmee geformt und mit Waffen aus der Sowjetunion ausgerüstet, die zugleich ihre Truppen aus Korea abzog, um die USA zu nötigen, es ihr gleichzutun. 1950 war Nordkorea dem Süden aber in jeder Waffengattung deutlich überlegen, weshalb Washington zögerte.

Der Koreakrieg löste größte Beunruhigung aus und viele fürchteten einen Dritten Weltkrieg. In der BRD kam es zu einer Notbevorratungswelle.

Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte bereits am 25. Juni in Resolution 82 den „Bruch des Friedens“ durch Nordkorea und autorisierte am 30. Juli mit der Resolution 85 ein militärisches Eingreifen durch UNO-Truppen. Der vetoberechtigte sowjetische Vertreter, der faktisch auch Vertreter der Volksrepublik China in der UN war, hatte aus Protest gegen die Anerkennung der Regierung der Republik China als Vertretung Chinas die Sitzung boykottiert. 16 Mitgliedsländer schickten Truppen oder Sanitätspersonal, etwa 90 % der Soldaten kamen aus den USA. Das Oberkommando erhielt der US-amerikanische General Douglas MacArthur. Präsident Truman hatte bereits ohne Einwilligung der UNO Besatzungstruppen aus Japan nach Südkorea verlegt.

Den Kriegsverlauf bitte auf Wikipedia nachsehen.

Bedingt durch die chinesische Beteiligung an dem Konflikt dauerte dieser immer länger an und entwickelte sich angesichts der schwierigen militärischen Lage zu einer Farce. Der Frontverlauf stabilisierte sich entlang der vormaligen Grenze am 38. Breitengrad. Vorschläge der Militärs, wie sie bereits Douglas MacArthur gemacht hatte, zum Einsatz von Atomwaffen lehnte Truman angesichts der unkalkulierbaren Folgen strikt ab. Da auch seit 1949 die UdSSR über Atomwaffen verfügte, erschien Truman das Risiko eines sich global ausweitenden Konflikts in Form eines Atomkrieges zu groß. Diplomatische Anläufe zur Beendigung des Krieges blieben lange Zeit erfolglos, sodass sich die Kämpfe bis über Trumans Amtszeit hinaus hinzogen. Erst nach dem Ende seiner Präsidentschaft wurde 1953 ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet, jedoch kein Friedensvertrag, womit der Konflikt formal bis zum heutigen Tage andauert. (siehe auch Beitrag zu Harry S. Truman)

Kriegsopfer und Massaker

Zivilisten im Koreakrieg
Zivilisten im Koreakrieg
Bildquelle:
„Korean War Korean civilians-ca1951“ von US Government / National Archives and Records Administration – National Archives and Records Administration http://teachpol.tcnj.edu/amer_pol_hist/thumbnail419.html : archive. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

 

 

Opferzahlen

Über koreanische und chinesische Verluste liegen keine konkreten Zahlen vor. Nach Schätzungen forderte der Krieg mehr als vier Millionen Menschenleben unter der Zivilbevölkerung – Südkorea verlor etwa eine Million Menschen (Soldaten und Zivilisten), Nordkorea 2,5 Millionen und China eine Million. Etwa 40.000 UN-Soldaten (davon 36.914 US-Amerikaner), 500.000 koreanische und 400.000 chinesische Soldaten (nach offiziellen chinesischen Angaben: 183.108 chinesische Soldaten und Offiziere) starben bei Kampfhandlungen.

Toter Soldat der chinesischen Armee(1951)
Toter Soldat der chinesischen Armee (1951)

Bildquelle:„Deadchinesesoldier“. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons ,Bild ist entsprechend verlinkt

 

 

Schäden durch Bomben

450.000 Tonnen an Bomben wurden vor allem von der US Air Force abgeworfen, dabei kamen 32.357 Tonnen Napalm zum Einsatz. Dies war zum Teil verheerender als im Vietnamkrieg, weil in Nordkorea mehr Ballungszentren mit größerer Bevölkerungsdichte und mehr Industrie existierten als später in Vietnam.

Dem Historiker Conrad Crane zufolge waren zu Beginn der Waffenstillstandsverhandlungen neben den großen Infrastrukturanlagen wie Stauseen 18 der 22 größten nordkoreanischen Städte wenigstens zur Hälfte dem Erdboden gleichgemacht worden. General William Dean, der seit dem Juli 1950, nach der Schlacht von Daejeon, nordkoreanischer Kriegsgefangener gewesen war, erinnerte sich an die meisten nordkoreanischen Städte und Dörfer später als „Ruinen oder verschneite, leere Flächen“; fast jeder, der ihm begegnet sei, habe Angehörige im Bombenkrieg verloren.

Kriegsverbrechen

Die Zahl der oft unschuldigen Opfer bei den Massakern in Südkorea war aufgrund der antikommunistischen Hysterie besonders hoch. So gibt es dokumentierte Berichte über viele Massenhinrichtungen, bei denen Mitglieder der Kommunistischen Partei und von angeblich kommunistenfreundlichen Gruppierungen getötet wurden. Zugleich wurden unzählige Zivilisten – manchmal auch deren Familien mit Kindern und Greisen – von US-Truppen ermordet, weil sie angeblich mit dem kommunistischen Nordkorea zusammengearbeitet hatten. Nach offiziellen amerikanischen Dokumenten beläuft sich die Zahl der Ermordeten auf etwa 300.000 Personen. Dabei waren viele Menschen nur aus Not den Kommunisten beigetreten – diese verteilten, um Unterstützer zu werben, Nahrungsmittel an alle neuen Mitglieder und Aktivisten. Gerade in den weitgehend zerstörten Gebieten mit häufig wechselnden „Besatzern“ hing das Überleben der Familien von dieser Hilfe ab.

Korea Hidden History
Massenexekution von angeblichen Kommunisten in Taejon, Juli 1950, fotografiert von US-amerikanischen Offizieren
Bildquelle:
„Prisoners on ground before execution,Taejon, South Korea“ von Major Abbott, U.S. Army – National Archives, Major Abbott/U.S. Armyvia Associated Press copy: http://www.google.com/hostednews/ap/slideshow/ALeqM5hQ42T_O__Wo3uB0UaKWKoNvnLDewD9GS9RI01?index=2Context articles: http://www.google.com/hostednews/ap/article/ALeqM5hQ42T_O__Wo3uB0UaKWKoNvnLDewD9GS9RI01?index=2 http://www.smh.com.au/news/world/south-korea-owns-up-to-brutal-past/2008/11/14/1226318928410.html. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons – Bild ist entsprechend verlinkt

 

Ein dokumentiertes Kriegsverbrechen der US-Armee war am 26. Juli 1950 das Massaker von Nogeun-ri. Dort hatten sich amerikanische Soldaten in Erwartung der nordkoreanischen Armee eingegraben. Bevor jedoch die kommunistischen Kämpfer das Dorf erreichten, ergoss sich ein Strom von Flüchtlingen, die vor den Kämpfen flüchteten, über den Flecken. Die US-Soldaten, die auch infiltrierende Guerilleros unter den Flüchtlingen befürchteten, eröffneten das Feuer und töteten rund 400 Zivilisten. Bis ins Jahr 2001 wies die Regierung der USA jeglichen Vorwurf eines Kriegsverbrechens zurück.

Eine Aufarbeitung der Massaker durch die südkoreanischen Machthaber wird seit 2005 durch die „Truth and Reconciliation Commission“ Südkoreas versucht. Ausgestattet mit einem Budget von 19 Millionen US-Dollar legte die Kommission ihren Schlussbericht 2010 zu den von ihnen vorgefundenen Massakern vor. Bereits 2008 hatte sie in einem Zwischenbericht schwere Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen an Zivilisten festgestellt.

Folgen

Nach Kriegsende stand die Wiedervereinigung Koreas nach wie vor auf der internationalen politischen Agenda. Die völkerrechtliche Anerkennung Nordkoreas bzw. ein Friedensvertrag standen für die USA und ihre Verbündeten nicht zur Debatte, denn die USA hatten bereits 1949 Südkorea als einzige rechtmäßige Regierung Koreas anerkannt. Am 27. Oktober 1953 schlossen die USA einen Beistandspakt mit Südkorea. Auch auf der Genfer Außenministerkonferenz im April 1954 konnte die Wiedervereinigung Koreas nicht erreicht werden.

Der Koreakrieg hat die Teilung des Landes auf Jahrzehnte hinaus gefestigt. An der demilitarisierten Zone standen sich auch im Jahr 2013 noch über eine Million Soldaten gegenüber. Am 4. Oktober 2007 beschlossen der südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun und der nordkoreanische Staatsführer Kim Jong-il bei einem historischen Gipfeltreffen, einen Friedensprozess einzuleiten. Beide Staatschefs riefen in der Erklärung zu Frieden, Wohlstand und engerer Wirtschaftszusammenarbeit auf der koreanischen Halbinsel auf. Seit dem Amtsantritt des neuen Machthabers Nordkoreas Kim Jong-un im Dezember 2011 hat sich die Beziehung beider Nachbarländer zusehends verschlechtert, was in die Nordkorea-Krise (2013) mündete.

Auch für die Verbündeten China und Sowjetunion sollte der Koreakrieg Folgen haben. Die Sowjetunion hatte Chinas Einmarsch in Korea mit großzügigen Krediten unterstützt, die China – selbst durch Jahrzehnte von Bürgerkrieg und japanischem Einfall gebeutelt – nun zurückzuzahlen hatte. China fühlte sich von seinem Verbündeten im Stich gelassen. Zusammen mit Rangeleien um die Vorherrschaft innerhalb der sozialistischen Länder und einem militärischen Zusammenstoß an der chinesisch-sowjetischen Grenze führte dies 1965 zum Bruch zwischen Moskau und Peking.

In Europa hatte der Koreakrieg schon wenige Wochen nach Kriegsbeginn Auswirkungen:
Es wurde beschlossen eine westeuropäische Armee, unter Beteiligung der BRD, aufzustellen. Die antikommunistische Propaganda schürte die Furcht vor einem Angriff der Sowjetunion und der DDR.

 

 

Zahlen und Fakten, sowie Textpassagen die teilweise überarbeitet worden sind, aus Wikipedia

 

 

Irankrise

Am 25. August 1941 marschierten britische Truppen in den Süden und sowjetische Truppen in den Norden Irans ein. Ohne die Unterstützung militärischer Verbündeter waren die iranischen Streitkräfte durch die britischen und sowjetischen Panzer und Infanterie rasch überwältigt und neutralisiert worden. Die britischen und sowjetischen Streitkräfte trafen in Senna 300 km nordöstlich von Hamadan am 30. August zusammen. Da es an Transportmöglichkeiten mangelte, entschieden die Briten, keine Truppen hinter der Linie Hamadan-Ahvaz zu stationieren. In der Zwischenzeit hatte der neue iranische Premierminister Mohammad Ali Foroughi den deutschen Botschafter in Teheran aufgefordert, Iran zusammen mit seinen Mitarbeitern zu verlassen. Die deutsche, ungarische, italienische und rumänische Botschaft wurde geschlossen und nahezu alle deutschen Staatsangehörigen der britischen oder sowjetischen Militärverwaltung übergeben. Unter der Behauptung, dass sich immer noch deutsche Agenten im Iran aufhielten, besetzten britische und russische Truppen am 17. September 1941 Teheran. Einen Tag später wurde Reza Schah zu Gunsten seines Sohnes Mohammad Reza Pahlavi zum Rücktritt gezwungen und unter Arrest gestellt. Wenige Tage später wurde er von den Briten außer Landes und nach Südafrika gebracht. Am 17. Oktober zogen sich die britischen Truppen wieder in den Süden und die sowjetischen Truppen in den Norden Irans zurück. Faktisch blieb der Iran bis zum Ende des Krieges in eine britische und eine sowjetische Besatzungszone geteilt. Der iranischen Armee war es zudem untersagt, in den von den sowjetischen Truppen besetzten Gebieten Nordirans eigene Streitkräfte zu stationieren. Dies hatte zur Folge, dass die Zentralregierung in Teheran die Kontrolle über den Norden Irans verlor.

Bereits am 2. Oktober 1941 wurde auf Anweisung von Stalin die kommunistische Tudeh-Partei gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte u. a. der Schriftsteller Bozorg Alavi. Zu ihrem ersten Vorsitzenden wurde Soleiman Mohsen Eskandari gewählt. Die Partei war in stetigem Wachstum begriffen. Vielerorts bildeten sich regionale Parteiorganisationen. Vornehmlich in Industriegebieten in Aserbaidschan, Isfahan, Gilan, Mazandaran und Chorasan. An dem ersten Parteitreffen 1942 in Teheran nahmen 120 Delegierte teil. 1946 zählte die Tudeh-Partei bereits 26.000 Mitglieder und war zu einem wichtigen Faktor der politischen Landschaft Irans geworden.

1944 zog die Tudeh-Partei mit 8 ihrer Kandidaten in das 14. Majlis(Parlarment) ein. Dort unterstützte sie vorbehaltlos die Politik der UdSSR.

Im Juli 1945 erließ Stalin mehrere Dekrete, in denen die Abspaltung der von sowjetischen Truppen besetzten iranischen Provinz Āzarbāydschān und die Gründung einer autonomen Republik Aserbaidschan angeordnet wurde. Ziel Stalins war es, die Ölvorkommen im Norden des Iran unter sowjetische Kontrolle zu bringen.
Ende Oktober 1945 berichtete die Gendarmerie in Tabriz, dass Lastwagen mit Waffen in der Stadt eingetroffen seien, die an Teile der Bevölkerung verteilt worden wären. Wenig später wurden Polizeistationen in und um Tabriz von Bewaffneten angegriffen. Im November 1945 begannen die Sowjets offen die Aufständischen zu unterstützen, indem sowjetische Truppen den nach Kurdestan und Aserbaidschan entsandten Verstärkungen von Polizei und Gendarmerie keinen Zutritt zu den Provinzen erlaubten. Der iranische Außenminister Najm sandte eine Protestnote an die sowjetische Botschaft, in der er die Sowjetunion aufforderte, sich nicht in die inneren Angelegenheiten Irans in Aserbaidschan und Kurdistan einzumischen. Die Kurden strebten nach einem eigenen Staat und riefen in Mahabad die Republik Mahabad aus.
Am 12. Dezember 1945 wurde Tabriz von bewaffneten Mitglieder der Fiqeh Demokrat besetzt, eine Nationalversammlung von Aserbaidschan konstituiert und die Aserbaidschanische Volksregierung mit Jafar Pishevari als Premierminister ins Leben gerufen. Dem iranischen General Karim Varahram fiel nach der Ausrufung der Aserbaidschanischen Volksregierung in Tabriz eine 1943 in Baku gedruckte Karte in die Hände, auf der Iran in mehrere selbständige Republiken geteilt war. Die Karte zeigte die Demokratische Republik Aserbaidschan, bestehend aus dem sowjetischen und iranischen Aserbaidschan, die Republik Kurdistan, die das Gebiet des iranischen Westen bis nach Buschehr umfasste, die Republik Arabistan, die aus der Provinz Chusistan bestand, die Republik Baluchistan, die Kerman und Makran umfasste, die Republik Chorasan, die aus der Provinz Chorasan, Usbekistan und Tadschikistan bestand, der Republik Tabaristan, die die kaspischen Provinzen umfasste und der Republik Fars, die das Gebiet Zentralirans abdeckte.
Die Frage des Abzugs der alliierten Truppen aus dem Iran war am 21. Juli 1945 auf der Potsdamer Konferenz ausführlich besprochen worden. Es wurde entschieden, dass die Truppen zwar aus der Hauptstadt Teheran abziehen, aber bis sechs Monate nach Ende des Krieges mit Japan im Iran stationiert bleiben sollten. Nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki und der japanischen Kapitulation am 2. September 1945 wurde der Abzugstermin der alliierten Truppen von der iranischen Regierung auf den 2. März 1946 festgelegt. Die britische und die sowjetische Regierung stimmten diesem Abzugstermin zu.

Mitte Januar 1946 wandte sich Premierminister Ebrahim Hakimi an den am 17. Januar 1946 gegründeten Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, der die iranische Regierung zu direkten Verhandlungen mit der Sowjetunion aufforderte, um einen Interessensausgleich in der Frage der separatistischen Bewegungen zu finden. Am 20. Januar 1946 trat Premierminister Hakimi aufgrund eines drohenden Misstrauensvotums des iranischen Parlaments zurück. Auf Vorschlag von Schah Mohammad Reza Pahlavi wurde Ahmad Qavam vom Parlament zum Premierminister gewählt, der am 18. Februar 1946 zu Verhandlungen nach Moskau reiste.
Am 30. Januar rief der Sicherheitsrat in der Resolution 2 die beteiligten Parteien auf, ihre Streitigkeiten beizulegen und regelmäßig Bericht zu erstatten.
Die Verhandlungen zwischen Premierminister Qavam und Generalsekretär Josef Stalin zogen sich zwei Wochen hin. Die Forderungen Stalins lauteten:
„1. Die sowjetischen Truppen bleiben für unbestimmte Zeit im Norden Irans stationiert.
2. Die iranische Regierung erkennt die Autonomie Aserbaidschans an.
3. Iran und die Sowjetunion gründen eine iranisch-russische Ölgesellschaft, die die Suche, Förderung und Vermarktung iranischen Öls übernimmt, wobei die Sowjetunion 51 % und Iran 49 % der Anteile an der Gesellschaft halten sollten.“
Qavam unterschrieb ein Kommunique, dass die begonnenen Verhandlungen zwischen der iranischen Regierung und dem sowjetischen Botschafter fortgesetzt würden und reiste ohne weitere Zusage an Stalin am 10. März 1946 nach Teheran zurück.

Nach Unterlagen des iranischen militärischen Geheimdienstes plante Stalin in Teheran eine kommunistische Regierung zu installieren, die der dauerhaften Besetzung Irans durch sowjetische Truppen zustimmen und aus dem Iran einen prosowjetischen Satellitenstaat machen würde. Im Einzelnen sollte die Volksarmee der Aserbaidschanischen Volksregierung von Javar Pischevari von Norden aus nach Teheran marschieren. Kommunistische Einheiten aus Tabriz und Semnan sollten von Westen und Osten aus Richtung Teheran marschieren. In Teheran sollte von der kommunistischen Tudeh-Partei ein Volksaufstand organisiert werden. Die Lebensmittelversorgung von Teheran sollte unter anderem durch Mitglieder der Tudeh-Partei in Qazvin und Firuzkuh abgeschnitten werden, um die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der gegenwärtigen Regierung anzuheizen. Die im Iran befindlichen sowjetischen Truppen hätten sich dann gezwungen gesehen, für Ordnung zu sorgen. Generalstabschef Arfa entsandte zunächst von Teheran aus Truppen in den Norden, Westen und Osten Irans, die allerdings von sowjetischen Truppen am Weitermarsch zu ihren Bestimmungsorten aufgehalten wurden. Daraufhin wurden in den Provinzen Truppenteile mobilisiert, die die kommunistischen Verbände aufhalten sollten. In Teheran wurden alle wichtigen Plätze von militärischen Einheiten besetzt. Angesichts des massiven militärischen Aufmarsches der iranischen Armee brach der kommunistische Umsturzversuch rasch in sich zusammen.

Die damaligen Ereignisse im Iran waren auch Anlass zum Beginn des Kalten Krieges.
Der US-Präsident Harry S. Truman drohte nun Stalin mit ernsthaften Konsequenzen, bis hin zum Einsatz von Atomwaffen, wenn er seine Truppen nicht aus dem Iran abzöge. Für Präsident Truman stand außer Frage, dass die Kontrolle des iranischen Öls durch die Sowjetunion zu einer Verschiebung der Machtbalance in der Welt führen würde und die aufstrebende westliche Wirtschaft massiv beschädigen könnte. Auf Drängen der iranischen Regierung wurde der neu geschaffene Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erstmals am 30. Januar 1946 mit der Frage des Abzugs der sowjetischen Truppen aus dem Iran befasst. Der Sicherheitsrat rief mit der Resolution 2 den Iran und die Sowjetunion dazu auf, die Streitigkeiten über die im Rahmen der Anglo-Sowjetischen Invasion des Iran von der Sowjetunion seit August 1941 besetzten Gebiete beizulegen. Die Resolution verlangt außerdem, den Sicherheitsrat regelmäßig über die Verhandlungen zu unterrichten. Die Resolution des Sicherheitsrats verfehlte nicht ihre Wirkung. Am 25. März 1946 erklärte Stalin, dass Iran und die Sowjetunion sich grundsätzlich über die Frage des Truppenabzugs geeinigt hätten, und dass die sowjetischen Truppen innerhalb von sechs Wochen aus dem Iran abziehen würden. Der Sicherheitsrat beschloss in der Resolution 3 vom 4. April 1946 erst wieder am 6. Mai 1946 zusammenzutreten, um zu überprüfen, ob alle sowjetischen Truppen aus dem Iran abgezogen seien, und wie weiter mit der iranischen Frage zu verfahren sei. Am 8. Mai nahm der Sicherheitsrat in der Resolution 5 zur Kenntnis, dass die iranische Regierung den Abzug der sowjetischen Truppen nicht feststellen konnte und verschob weitere Schritte bis zum 20. Mai. Erst nachdem Premierminister Qavam und der sowjetische Botschafter in Teheran eine Vereinbarung unterzeichnet hatten, dass die Aserbaidschanische Volksregierung in Verhandlungen mit der Zentralregierung über ihr Fortbestehen treten werde, und dass in sieben Wochen gerechnet vom 24. März 1946 die sowjetisch-iranische Ölgesellschaft gegründet würde, bei der die Sowjetunion 51 % und Iran 49 % der Anteile halten sollten, erklärte Stalin, dass sich die Rote Armee innerhalb von sechs Wochen, gerechnet vom 24. März 1946 aus dem Iran zurückziehen werde.

Die sowjetischen Truppen zogen zwar ab, doch die kommunistische Tudeh-Partei organisierte nun auf Anweisung Stalins massive Streiks im ganzen Land, um weiter Druck auf die iranische Regierung auszuüben. Am 11. Juni 1946 begannen in Tabriz die Verhandlungen zwischen der Zentralregierung und Jafar Pischevari über den weiteren Bestand der Aserbaidschanischen Volksregierung. Am 13. Juni 1946 wurde eine Vereinbarung unterzeichnet, in der die Forderungen Pischevaris nach einer Landreform, der Besetzung des Gouverneursposten von Aserbaidschan, Fragen des Militärs, der Erhebung von Steuern und möglichen Wahlterminen festgehalten wurden. Am 15. Juni 1946 ernannte Premierminister Qavam Salamollah Javid, den Innenminister der Aserbaidschanischen Volksregierung, zum Gouverneur von Aserbaidschan. Am 3. August 1946 nahm Qavam eine Kabinettsumbildung vor, und ernannte Mitglieder der kommunistischen Tudeh-Partei als Gesundheitsminister, Wirtschaftsminister und Bildungsminister, um Stalin weiter entgegenzukommen. Gleichzeitig ernannte er General Haj Ali Razmara zum Generalinspekteur von Aserbaidschan und Kurdestan. In Kurdestan war nach wie vor eine separatistische Regierung an der Macht und hatte die Republik Mahabad ausgerufen. Auch im Süden Irans waren in den Gebieten der Bachtiaren und Kaschgais Unruhen ausgebrochen. Premierminister Qavam entsandte General Fazlollah Zahedi als Gouverneur in die Provinz Fars.
Im Dezember 1946 überschlugen sich die Ereignisse. Premierminister Qavam hatte nach Aufforderung von Schah Mohammad Reza Pahlavi die der kommunistischen Tudeh-Partei angehörenden Minister aus seinem Kabinett entlassen und durch Politiker aus der Demokratischen Partei ersetzt. Am 6. Dezember 1946 marschierten Truppen der iranischen Armee in Aserbaidschan ein. Am 12. Dezember 1946 gab Pischevari auf und floh mit seinen engsten Vertrauten in die Sowjetunion. Als die iranischen Truppen Tabriz erreichten, wurden sie von der Bevölkerung mit Jubel empfangen. Als Schah Mohammad Reza Pahlavi am 24. Mai 1947 Aserbaidschan besuchte, brandete ihm derselbe Jubel entgegen. Im Juni 1947 wurde der Schah nach seiner Rückkehr aus Aserbaidschan in Teheran wegen seines mutigen Vorgehens zur Erhaltung der Einheit des Landes gefeiert. Alinaghi Alikhani, der zwanzig Jahre später Wirtschaftsminister werden sollte, schildert die Ereignisse wie folgt:
„Ich war Student und stand am Eingang der Universität Teheran. Der Schah stand in einem Jeep ganz alleine und ohne Begleitung von Sicherheitskräften und grüßte die jubelnde Menge, die ihn an der Weiterfahrt hinderte. Ein Colonel wollte dem Wagen des Schahs eine Gasse bahnen, doch es war kein Durchkommen. Der Schah war auf der Höhe seiner Popularität.“
Auch die Provinz Kurdistan wurde nach dem Abzug der sowjetischen Truppen von iranischen Truppen besetzt. Die Anführer der separatistischen Bewegung wurden auf dem Car-Cira-Platz in Mahabad hingerichtet.
Am 22. Oktober 1947 kam es im iranischen Parlament zur abschließenden Diskussion über die von Qavam unterzeichnete Vereinbarung mit der Sowjetunion zur Gründung einer gemeinsamen Ölgesellschaft. Das Parlament lehnte mit 102 Ja-Stimmen bei 104 anwesenden Abgeordneten die Gründung einer sowjetisch-iranischen Ölgesellschaft ab und beauftragte die Regierung Verhandlungen mit der Anglo-Iranian Oil Company über eine Neugestaltung des bestehenden Konzessionsvertrages zu beginnen, die Iran einen höheren Anteil an den Öleinnahmen sichern sollten. Im selben Monat unterzeichnete die iranische Regierung mit der Regierung der Vereinigten Staaten ein Abkommen über die Errichtung einer amerikanischen Militärmission. Stalin war schockiert und fühlte sich von den Iranern hintergangen. Die Sowjets forderten den Rücktritt Qavams als Voraussetzung für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Iran und der Sowjetunion. Qavam stellte am 10. Dezember 1947 im Parlament die Vertrauensfrage. Von 112 anwesenden Abgeordneten stimmten nur 46 für Qavam. Am 28. Dezember 1947 wurde Ebrahim Hakimi Premierminister Irans. Damit war die Irankrise auch innenpolitisch zu einem Abschluss gekommen.
Inhalt und Text entnommen aus Wikipedia

Anmerkungen
Krieg um Öl
Entscheidende Schlacht des Kalten Krieges
Entscheidung für die Stärkung des Kapitalismus in der westlichen Welt